Die Krakau-Tschenstochauer Hochebene (Wyżyna Krakowsko-Częstochowska) ist ein idealer Ort für Touristik. Sie kann zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit dem Auto besichtigt werden.
Die besondere, einzigartige Geländebeschaffenheit zieht nicht nur Fans des Felskletterns, sondern auch erfahrene Höhlenforscher an. Die touristische Saison auf der Jura fällt hauptsächlich auf den Zeitraum vom Frühling bis zum Herbst, aber auch im Winter kann man hierher auf Skipisten kommen oder den immer beliebteren Skilanglauf treiben.
Die Krakau-Tschenstochauer Jura (Jura Krakowsko-Częstochowska) stellt eine der malerischsten Regionen Polens dar und erstreckt sich über eine Länge von 160 km - von Częstochowa nach Kraków. Ihr Name ist auf eine Alpengebirgskette am Grenzgebiet zwischen Frankreich und der Schweiz zurückzuführen, wo die sie bildenden Kalkstein- und Mergelfelsen zum ersten Mal beschrieben wurden, und ihre Entstehung dem mittleren Zeitraum des Mesozoikums - also der Jura, zugeordnet wurde. Von dort aus stammt der Name „Jura“, der wechselweise mit der Krakau-Tschenstochauer Hochebene verwendet wird.
Die malerische Landschaft dieser Region bilden einfach märchenhafte Restberge und Einzelfelsen von besonderer Gestalt, tiefe Täler, malerische Anhöhen sowie mehrere zehn Höhlen.
Die von der Natur geschaffene Landschaft wird durch Werke der menschlichen Hände ergänzt – malerische Festungen, die so genannten Adlerneste (Orle Gniazda) – Schlösser und Wachttürme, die auf Anhöhengipfeln errichtet wurden und der Verteidigung der Grenzgebiete Anfang des zweiten Jahrtausends dienten. Sie sind bis heute in Form von Ruinen erhaltengeblieben, manche wurden wiederhergestellt und wiederaufgebaut – sie stellen neben den Natursehenswürdigkeiten den größten Touristenmagneten der Krakau-Tschenstochauer Jura dar.
Die charakteristische Eigenschaft der Krakau-Tschenstochauer Jura sind Höhlen, die eine der größten Höhlenansammlungen in Polen bilden. Sie sind infolge der allmählichen Erosion der Kalksteinfelsen entstanden.
In naturwissenschaftlicher Hinsicht ist die Jura eine einzigartige Region. Hier sind fast nebeneinander auftretende Naturelemente unterschiedlicher, oft sehr weit entfernter Gebiete zu finden. Auf einem verhältnismäßig kleinem Gebiet grenzen Pflanzenweltgemeinschaften mit extrem unterschiedlichen ökologischen Anforderungen und unterschiedlicher Abstammung aneinander. Es tritt hier also, aufgrund der durchaus abwechslungsreichen Landschaft, eine sehr reiche Pflanzen- und Tierwelt auf.
Auf der Krakau-Tschenstochauer Hochebene, die unter dem Einfluss des ozeanischen Klima steht, herrschen wärmebedürftige, für Westeuropa charakteristische Pflanzen vor. Es wurde hier das Vorkommen von ca. 1600 Gattungen der Gefäßpflanzen festgestellt, was 60%
der gesamten Gattungsanzahl dieser Pflanzen in Polen ausmacht. In der Waldpflanzengemeinschaft sind vor allem Eichen-Hainbuchen-Wälder, gemischte Kiefer-Eiche-Wälder mit der Beigabe von Tanne oder Buche sowie helle Eichenwälder vertreten.
Ebenfalls reich präsentiert sich die Tierwelt. Unter den Säugetieren sind hier Elche zu treffen, welche den Dulowska-Urwald (Puszcza Dulowska) bewohnen, oder Biber. Besondere Aufmerksamkeit gilt Fledermäusen, von denen es auf der Krakau-Tschenstochauer Hochebene 17 Gattungen leben.
Bilder von Herrn Tomasz Gębuś